Eine Yoga Übersicht über die Geschichte und unsere Stile

Was ist Yoga?

Yoga ist eine indische, philosophische Lehre, entstanden vor mehr als 3000 Jahren, basierend auf den Lehren des Yogasutra von Patanjali, der Bhagavad Ghita und den Upanishaden und bedeutet Joch, anjochen = Vereinigung von physischem, grobstofflichem Körper und energetischem, feinstofflichem Körper. Der feinstoffliche Körper kann noch in Emotional- und Mentalkörper unterteilt werden. Im Westen ist Yoga seit Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet.

Es gibt viele verschiedene Stile, u.a.:

Bakthi

Hingabe an einen Lehrer (Guru)

Hatha

Körper- und Atemübungen mit vielen Unterformen 

Jnana

Erkenntnis durch Meditation / Selbststudium

Karma

Selbstloses Dienen

Kundalini

Anregung / Verstärkung der Kundalini Energie

Mantra

Aktivierung der Urenergie durch Mantraklang (Sanskrit)

Marma

Aktivierung ayurvedischer Energiepunkte

Raja

Weg der Geistesbeherrschung 

Mehr dazu findest du hier.

Spezielle Körperübungen (Asanas), kombiniert mit der bewussten Atemführung (Pranayama), dem Singen von Mantras und Tiefenentspannung (Medidation) wirken ganzheitlich auf den Ausgleich des Energiesystems. 

Warum Yoga?

Yoga wirkt auf allen Ebenen von Körper, Verstand, Herz, Seele und Geist:

·         Unterstützt die innere Ausgeglichenheit
·         Fördert die Beweglichkeit
·         Hilft, bewusster zu atmen
·         Fördert das Wohlbefinden
·         Stärkt das Immunsystem
·         Löst Blockaden und Spannungen
·         Unterstützt den Aufbau der Muskulatur
·         Hilft den Geist zu klären

Wer kann Yoga ausüben?

Grundsätzlich eignet sich Yoga für jeden, unabhängig von Alter und Geschlecht. Die Yogapraxis wird von mir individuell auf den Körper und das Befinden abgestimmt und mit entsprechenden Hilfsmitteln unterstützt.

Bei gesundheitlichen Beschwerden wird vorher die Rücksprache mit dem Hausarzt empfohlen.


Unsere Yoga Stile

Es gibt mittlerweile immer mehr Yogastile, die angeboten werden und es ist schwierig, den richtigen Stil für sich zu finden. Da hilft nur ausprobieren!
Die von uns angebotenen Stile werden im Folgenden kurz erklärt:

Hatha Yoga

Hatha Yoga ist der Ursprung und Oberbegriff für viele daraus erwachsene Yogastile. Es gehört zu den bekanntesten Yogaformen und besteht aus einer Kombination von Körperübungen (Asanas), Atemtechniken (Pranayama), Meditation und Tiefenentspannung. Unterstützend wirken noch in Sanskrit gesprochene oder gesungene Klangkörper (Mantras) und Fingerhaltungen (Mudras). Die Übungen können statisch oder dynamisch (Flow) ausgeführt werden. Dynamisch verbinden sich Atmung und Übung harmonisch miteinander, wobei die Atmung den Impuls für die Übung gibt. Statisch kräftigen die Übungen, regen den Kreislauf an und fördern die Beweglichkeit. Ha bedeutet Sonne und Tha bedeutet Mond. Somit verbindet und harmonisiert dieser Stil durch die verschiedenen Übungen, Atemtechniken und Entspannungen wärmende und kühlende Energien in unserem Körper.
 
Sivananda Yoga
Sivananda Yoga bezeichnet eine Unterform des Hatha Yoga basierend auf den Lehren des ab 1924 in Rishikesh lebenden Arztes Swami Sivananda (1887-1963). Sein westlicher Schüler André van Lysebeth benannte deshalb die Übungsreihe, die er von Swami Sivananda lernte, nach dem Ort des Ashrams: "Rishikesh-Reihe". Hierbei gibt es eine festgelegte Abfolge von Übungen bei denen alle Chakras angesprochen werden (integrales Yoga). Auch diese Übungen verbinden wärmende und kühlende Energien und regen den Kreislauf an und trainieren Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Außerdem werden die Energien auch hier durch die verschiedenen Atemtechniken und Entspannungen in Kombination mit der Übungsreihe harmonisiert. 


Vini Yoga
Vini Yoga ist eine Anwendungsart des Hatha Yoga begründet von T.K.V. Desikachar (1938-2016), der die Yoga Praxis individuell auf die Gesundheit, Erwartung und Lebenssituation der Schüler abstimmte. Angelehnt an das Yogasutra nach Patanjali (6. Sutra des 3. Kapitels). Die Atmung gibt hier den Rhythmus der Übungen vor, erst Atemimpuls, dann Körperbewegung, genannt IBM = Intention (Absicht), B = Breath (Atmung), M = Movement (Bewegung). Die Koordination erfolgt in Schritten: dynamisch in fließenden Abläufen oder 3-stufigen Steigerungen und statisch in ruhigen Haltungen, je nach Situation und Sinn der Praxis. Statische Übungen werden dynamisch vorbereitet und ausgeglichen. Durch die Abstimmung von Atmung und Bewegung verlangsamt sich der Atem und verschafft dem Körper die Möglichkeit, länger in den Übungen zu verbleiben und diese präziser auszuführen. Vi bedeutet besonders und Ni beudetet Intensität. Somit findet hier eine individuelle Abstimmung der Ausübung auf die Bedürfnisse des Einzelnen statt.

  

Vinyasa Yoga
Vinyasa Yoga
 ist eine Unterform des Hatha Yogas bei der man sich auf die Bewegungen des Körpers konzentriert, während er von einer Asana zur nächsten fließt. Somit stehen auch die Bewegungen im Vordergrund, gepaart mit der Atmung.  Voraussetzung ist natürlich die Beherrschung und das Verständnis der Auswirkungen der einzelnen Asanas. Was passiert, wenn ich die Asanas nicht als Ziel, sondern als kurze Pause auf dem Weg betrachte?


Yin Yoga
Yin Yoga ist ebenfalls eine Unterform des Hatha Yoga basierend auf der „Traditionellen Chinesischen Medizin“ (TCM) in Ergänzung zu den Yang orientierten Yogastilen, beispielsweise Ashtanga, Iyengar, Power, Vinyasa. Es wurde im Westen zuerst in den USA der 1970er Jahre vom taoistisch geprägten Kampfkunst- und Yogalehrer Paulie Zink gelehrt und von Paul Grilley (*1958) verbreitet. Es handelt sich um am Boden ausgeführte, lang und passiv gehaltene Übungen ohne Muskelkraft zur Dehnung und Kräftigung des Gewebes und der Gelenke. Weiterhin dienen die Übungen zum Lösen verklebter Faszien (Bindegewebe) und zur Anregung der Produktion von Hyaluronsäure in den Fibroblasten. Durch die Übungen werden die feinstofflichen Energiekanäle (Meridiane) angeregt und harmonisiert, damit die Lebenskraft (Chi) besser fließen kann. Es gibt im Yin Yoga 3 Prinzipien (Tattvas) nach dem die Übungen ausgeführt werden sollen:

1.      Einhalten seiner eigenen Dehnungsgrenze (süßer Schmerz)
2.      In den Positionen eine Weile verweilen (3 bis 5 Minuten)
3.      in der Stille (körperliche und mentale Entspannung)

    
Kundalini Yoga
Basierend auf der Lehre von Yogi Bhajan (1929-2004) handelt es sich im Kundalini Yoga um einen ganzheitlichen Ansatz, der einige Elemente aus den Stilen Hatha, Bhakti (Hingabe an Gott), Raja (Yoga der Geistesbeherrschung) und Shakti (Verehrung der göttlichen Mutter und weiblicher Schöpferkraft) vereint. Kundalini bedeutet „die Zusammengerollte“ und meint damit eine Schlange, die im untersten der 7 Chakras zusammengerollt ruht und erweckt werden möchte. Diese Energie soll durch Körperübungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), reinigende Übungsreihen (Kriyas), Meditation und das Singen von Mantras angeregt und verstärkt werden und über die Energiebahnen (Nadis) durch die 7 Chakras die feinstoffliche Wirbelsäule entlang aufsteigen und sich mit dem männlichen Bewusstsein „Shiva“ verbinden.